Same day delivery? Nicht auf der Seidenstraße. Als einst die Karawanen in Fernost aufbrachen, um Waren und Wissen auf der berühmtesten Handelsroute der Welt zu transportieren, war Ausdauer gefragt. Der Weg von China nach Westen nahm Jahre in Anspruch. In diesem Artikel erfahren Sie mehr zu Ländern und Reisezielen entlang der Seidenstraße.
Der Verlauf der Seidenstraße führte über die Länder China, Mongolei, Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan, Usbekistan, Turkmenistan, Iran, Aserbaidschan, Armenien und Georgien nach Europa. Allerdings gab es nicht die eine Route der Seidenstraße. Vielmehr bezeichnet der Oberbegriff Seidenstraße ein ganzes Streckennetz auf der Ost-West-Verbindung durch Zentralasien. Oft absolvierten Händler auch nur Teilstücke der abenteuerlichen Reise. Eine Idee, die wir für unseren Seidenstraßen Rundreisen übernommen haben.
China: Start im Fernen Osten
Die Seidenstraße war in der Antike und im Mittelalter der wohl wichtigste Handelsweg zwischen Europa und China. Seide, Gewürze, Porzellan und Tee „gingen“ in den Packtaschen der Kamele von China aus auf Weltreise. Der Verlauf der Seidenstraße führte dabei über rund 6400 Kilometer auf verschiedenen Strecken quer durch ganz Zentralasien. Der Weg war nicht nur beschwerlich, sondern auch lebensgefährlich. Händler reisten mit ihren schwer beladenen Lasttieren durch Wüsten, Hochgebirge und Täler. Bereits im Nordwesten Chinas wurde die Wüste Taklamakan zur ersten Herausforderung. Taklamakan bedeutet sinngemäß übersetzt nicht umsonst: „Begib dich hinein und du kommst nicht mehr heraus." Zum Erfolg der Seidenstraße trug auch die Chinesische Mauer bei. Das imposante Bauwerk sicherte die Handelswege im Nordosten gegen kriegerische Nomaden ab.
Mongolei: Im Reich Dschingis Khans
Egal ob man aus einer heutigen europäischen Metropole oder dem altertümlichen Xian in die Mongolei reist(e). Man muss(te) unterwegs gut mit sich selbst auskommen. Die Einsamkeit des Landes, die ungekannte Weite und die ungewohnte Stille der Mongolei stellt(e) die eigenen Sinne vor ungekannte Herausforderungen. Das Peitschen des Steppenwindes ist an der Seidenstraße im Verlauf einer Mongolei Reise der ständige Begleiter. Der Horizont verschwimmt im (gefühlt) baumlosen Land. Man spürt eine ungewohnte Freiheit am eigenen Leib. So muss es im Jahr 1271 auch Marco Polo gegangen sein, der von Venedig kommend zum Palast des Enkels Dschingis Khans reiste. Unterwegs traf er auf umherziehende Nomaden und die berüchtigten Adlerjäger. So gesehen hat sich an der Seidenstraße bis heute wenig verändert.
Kasachstan: Nebenroute durchs Steppenreich
Wo heute Raketen vom Kosmodrom ins Weltall starten, zogen einst die Handelskarawanen der Seidenstraße entlang. Auch die Kasachen selbst waren lange Zeit ein Wander- und Nomadenvolk. Erst in den 1920er Jahren wurden die Kasachen von den Sowjets „sesshaft" gemacht. Doch das Lebensgefühl der Freiheit der Steppe blieb. Im Verlauf einer Seidenstraße Rundreise taucht man in Kasachstan tief in die Natur des Landes ein. Und man lässt sich wie einst die alten Handelsreisenden in der "Stadt der Äpfel" Almaty die süßen Früchte schmecken. Tatsächlich war die Route durch Kasachensteppe aber eher untypisch und eine der vielen Nebenrouten der Seidenstraße.
Kirgistan: Land der Reiternomaden
Wer an Kirgistan denkt, landet in Gedanken schnell an den Ufern des gewaltigen Issyk-Kul-Sees. Jurten stehen dort auf grünen Wiesen. Reiter rasen Schafherden nach. Die Rauchsäulen der Feuerstellen verteilen sich über der Landschaft. Manchmal legt sich nach einem Schauer auch ein Regenbogen über die Szenerie. Vielleicht haben einst auch Reisende auf der Seidenstraße Kirgistan so mit ihren eigenen Augen gesehen. Auf jeden Fall fanden sie bei Stürmen und Unwettern Zuflucht in der Karawanserei Tasch Rabat. Wie roch es wohl im Inneren des steinernen Flachbaus, als sich dutzende Menschen und hunderte Tiere den engen Raum teilten? Wie hörte sich wohl die Seidenstraße an, wenn eines der Kamele wild losblökte? Das bleibt beim Besuch der Karawanserei auf einer Seidenstraßen Rundreise zum Glück der eigenen Fantasie überlassen.
Tadschikistan: Pamir Highway der Antike
Tadschikistan besteht zu rund 93 Prozent aus Bergen. Ein Großteil der Landesfläche liegt auf einer Höhe von über 3000 Metern. Entlang der Seidenstraße war die weniger begangene Route durch Tadschikistan eine der raueren Abschnitte. Wie fordernd muss es gewesen sein, tagelang durch karges Hochgebirge zu ziehen? „Überall Berge, Sand und Täler, nichts Essbares“, notierte Marco Polo einst auf dem Pamir-Plateau. Wahrscheinlich war die Route der Seidenstraße durch den Wakhan-Korridor (mit Blick auf den Hindukusch in Afghanistan) ohnehin nur in den Sommermonaten zu empfehlen. Doch auch in den unwirtlichsten Gebirgslandschaften siedelten Menschen, entstanden Basare und Karawansereien. Auch die Natur erweist sich in Tadschikistan mitunter als guter Gastgeber: Noch heute finden Seidenstraßen Reisende in heißen Quellen ein Stück weit „Seidenstraßen-Wellness“.
Usbekistan: Staunen in Oasenstädten
Seit dem 5. Jahrhundert umgibt eine gewaltige, lehmfarbene Stadtmauer das Zentrum von Chiwa. Wie muss es sich wohl angefühlt haben, nach Monaten der Entbehrung und nach fordernden Tagesmärschen in Wüsten und Steppen durch ihre Tore in die Oasenstadt einzulaufen? Wahrscheinlich standen nicht wenige Handelsreisende mit offenen Mündern in diesem Prunkstück der Weltgeschichte. Vom Verlauf der Seidenstraße her war Chiwa stets von strategischer Bedeutung. Händler, Gelehrte, Reisende und Kunsthandwerker verweilten in der Stadt. Noch heute lässt sich der unvergleichliche Zauber der Seidenstraße beim Flanieren durch die Gassen, in prächtigen Palästen und vor Medresen erahnen. Mit Mosaiken geschmückte Moscheen, filigran verzierte Residenzen, prächtige Höfe und Karawansereien überdauerten in Chiwa die Jahrhunderte. Ebenso interessant wie Chiwa sind die anderen usbekischen Oasenstädte an der Seidenstraße: Samarkand und Buchara.
Turkmenistan: Unbekanntes Wüstenland
Noch immer ist Turkmenistan die große Unbekannte auf dem Verlauf der Seidenstraße. Heute verbindet man Turkmenistan mit dem Prunk und Protz der Hauptstadt, dem Reichtum des Landes durch Gasverkäufe sei Dank. Und mit dem Feuerkrater Darwaza, dem brennenden Ergebnis eines Industrieunfalls in den 1970er Jahren. Doch Turkmenistan kann mehr. Eine Idee vom früheren Glanz der Seidenstraße geben die Ruinen der Stadt Dehistan. Absolutes Highlight einer Seidenstraßen Rundreise in Turkmenistan ist die Ruinenstadt Merw, heute UNESCO-Weltkulturerbestätte und eine der am besten erhaltenen Siedlungen entlang des Verlaufs der alten Seidenstraße. Nach dem Besuch der Kulturgüter Turkmenistans ziehen die Reisegruppen wie einst die Karawanen der Seidenstraße weiter in die wunderschönen Wüsten des Landes.
Iran: Wüsten und Basare
Ähnlich prunkvoll wie die Oasenstädte Usbekistans präsentieren sich Isfahan, Yazd und Shiraz im Iran. Doch auf dem Weg nach Shiraz galt es zuvor, im Iran mit derr Karawane die hohen Dünen und surreal wirkenden Erosionsformen der Wüste Dascht-e Lut zu durchqueren. Noch heute sind die Wüstentouren in der Dascht-e-Lut ein Höhepunkt einer Seidenstraßen Rundreise im Iran. Shiraz grüßte die Handelsreisenden zur Belohnung mit Prachtbauten, Plätzen und Minaretten. Auf den Basaren der Stadt florierte der Handel mit Gewürzen und Stoffen. Noch heute hat ein Basarbesuch in Shiraz seine ganz eigene Atmosphäre. Ein Wunder der Neuzeit ist die erst 1888 erbaute Nasr-al-Mulk-Moschee. Im Inneren des Gebäudes erlebt man bei einer Seidenstraßen Rundreise ein wohl einmaliges Lichtspiel.
Aserbaidschan: Frische Bergluft
Die Stadt Sheki in Aserbaidschan ist alt. Sehr alt. Bereits im 2. Jahrhundert vor Christus benutzten die Karawanen der Seidenstraße den Ort als Wegpunkt. Oben in den Ausläufern des Großen Kaukasus rasteten oder übernachteten Kaufleute und Händler in einer der fünf Karawansereien, schwitzten in Hammams und genossen die köstliche aserbaidschanische Küche. Hinzu kam die kühle Bergluft und ein sattgrünes Bergpanorama – welch ein Genuss nach all den Wüstenländern im Verlauf der vorangegangenen Abschnitte der Seidenstraße. Man munkelt, dass mancher Karawanenführer sich nur schwer wieder von Sheki trennen konnte. Das besondere Flair von Sheki lässt sich noch heute auf einer Seidenstraßen Rundreise erleben. „Neu“ im Vergleich zur alten Seidenstraße ist der detailverliebte und kunstvoll verzierte Palast des Khans. Das Bauwerk ist einer der Höhepunkte einer Reise in Aserbaidschan.
Armenien: Kulturschock Okzident
Wessen Karawane es auf der Seidenstraße bis nach Armenien schaffte, dem stand ein wahrer Kulturschock bevor. Nach Monaten der Reise durch muslimisch geprägte Länder wurde man fast schockartig mit dem Christentum konfrontiert. Armenien gilt im Verlauf der Seidenstraße als Schwelle zwischen Orient und Okzident. Wer nach Armenien reist, kann noch heute die wahrscheinlich größte Ansammlung von Klöstern, Kirchen und Kapellen in einem Land bewundern. Dabei sollte man auch die goldgelben Aprikosen, schmackhaften Granatäpfel und den kräftigen armenischen Wein verkosten. Köstlichkeiten, die schon den Reisenden auf der Seidenstraße schmeckten und Kraft für den nächsten Abschnitt der Handelsroute gaben. Interessant ist auch die alte Karawanserei am Selim-Gebirgspass, wo müde Reisende einst mit samt ihren Tieren übernachteten oder vor Schneestürmen eine Zuflucht fanden.
Georgien: Sprung nach Europa
Kamen die Landschaften Georgiens in Sicht, hatte man als Seidenstraßenreisender schon Europa vor Augen. Schneebedeckte Bergriesen, saftig-grüne Wiesen und fruchtbare Täler prägen das Land. Und wie schon in Armenien gibt es auch in Georgien zahlreiche christliche Kirchen und Klosteranlagen. Wer sich in Georgien etwas abseits der Seidenstraße bewegt, der kann im Wanderparadies Swanetien die berühmten Trutzburgen und Wehrtürme bewundern. Mit der Seidenstraße hatten deren Erbauer, die Swanen, allerdings wenig am Hut. Das zänkische Bergvolk zog es vor, im Schatten des Berges Ushba in Ruhe ein einsames Dasein zu fristen.
Von Georgien aus reiste man in den vergangenen Zeiten der Seidenstraße weiter über das Schwarze Meer, durch die Türkei oder über das Mittelmeer bis in die Handelszentren Europas. Die Städte Rom und Venedig galten als Zielpunkt des sagenumwobenen Handelsmarathons. Dort wurde geliefert, kassiert, geruht und von den Asiaten wahrscheinlich ebenso über das Gesehene gestaunt, wie man auf einer Seidenstraßen Rundreise heute über die Länder Zentralasiens staunt. Zumindest bis es galt, den weiten Rückweg in den Fernen Osten anzutreten.
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Ein Wochenende zuhause? Elbtalkoller! Drei Stunden drinnen (bzw. Hausputz) bei Sonnenschein? Verschwendete Zeit! Mich zieht es einfach immer hinaus in die Natur! Unser Familienurlaub führt daher meistens gen Ost- oder Südeuropa in die Mittelgebirge, ob zu Fuß, mit dem Rad oder auf Ski. In der Heimat findet man mich mit Kind(ern) und Kegel irgendwo auf der Loipe, am Seil an der Felswand oder auf den Wandertrails im Elbsandsteingebirge und den sächsischen Radwegen. Da ich schon immer ein absoluter Outdoormensch bin, war und ist es genau die richtige Entscheidung gewesen, in die Reisebranche zu gehen. So berate ich Sie heute und mit über 20 Jahren Berufserfahrung vor allem zu Wander- und Kulturreisen in die Stan-Staaten sowie in die wunderbaren Länder Zentral- und Vorderasiens.
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